#9 The revolution will not be televised
Die Nachwehen des missglückten Militär-Putsch in der Türkei: The revolution will not be televised. Die Revolution wird uns durch Live-Streaming und 140 Zeichen bei Twitter näher gebracht: http://meedia.de/2016/07/18/tuerkei-putsch-twitter-bleibt-erste-news-quelle-tv-versagt-und-wird-von-facebook-live-abgehaengt/
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Nun laufen erschreckende „Säuberungen“ der Türkei; des Staates, der sich noch eine Demokratie nennt. Menschen werden festgenommen aufgrund ihrer Gesinnung. Es scheint, als wäre das alles weit entfernt und in Deutschland nicht möglich. Ein kleines Beispiel verdeutlicht jedoch, wie sehr auch in Deutschland gerastert wird. Wer auf diese gespeicherten Listen dann zugreifen darf? Der Staat. Das konkrete Beispiel liefert die Hamburger Polizei. Das Szenario ist für mich als Hamburger einfach zu verstehen. Denn ich war bereits bei HSV Spielen und auch im St. Pauli Stadion. Die Hamburger Polizei speichert im Zusammenhang mit Gruppen- und Szenegewalt nicht nur Tatverdächtige (z.B. Hooligans oder autonome Linke) in einer Datei, sondern auch Kontakt- und Begleitpersonen. In der Datei erfasste Personen werden nicht aktiv informiert, es muss kein Tatverdacht für eine Speicherung bestehen und wie eine Löschung vonstatten geht, ist nicht transparent. Ich möchte nichts unterstellen, aber gerade diese schwammigen Möglichkeiten zur Speicherung grenzen an Willkür: Ein Kontakt oder Kontakt zweiten Grades zu einem Tatverdächtigen kann ich sehr schnell herstellen. Mir fallen dazu das „Kleine-Welt-Phänomen“ oder „Six Degrees of Separation“ ein: Jeder Mensch ist mit jedem anderen lebenden Menschen auf der Erde über höchstens fünf Ecken verbunden. So kann ich mir eine schöne Liste zusammenstellen. Im Falle des türkischen Staates dann eben eine mit unliebsamen Kritikern, Intellektuellen, Angehörigen einer Minderheit, unangepassten Anwälten und Richtern… https://netzpolitik.org/2016/hamburger-polizei-daten-sammeln-und-schweigen/
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Passend zur Überwachung startet in dieser Woche die zweite Staffel „Mr. Robot“. Eine großartige Serie. Verwirrend, anstregend, anders. http://www.usanetwork.com/mrrobot
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11 Dinge, die ich nicht wusste, bevor ich Vater wurde https://mitvergnuegen.com/2016/11-dinge-die-ich-nicht-wusste-bevor-ich-vater-wurde
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Werbung der Woche: Diese Woche ist reich an guten Kampagnen. Zum einen ist da „The Viral Experiment“ der Produktionsfirma The Woolshed Company. Über 200 Mio. Views sprechen eine deutliche Sprache. Die Australier produzierten kurze Fake-Filmchen, die wie Original Footage Videos aussehen. http://www.welovead.com/en/works/details/4a7wgooCf
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Die erste Native Advertising Kampaggne in einem Comic wurde mit Snickers realisiert. http://geekologie.com/2016/07/dc-puts-supermandoomsday-snickers-ad-in.php
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Popups, die man nicht einfach so weg klickt: Die BBC erzählt sehr nah und emotional von Flüchtlingen und ihrem Weg nach Europa. Mitreißend und gut umgesetzt.